KRIEGSDENKMÄLER

DIE KRIEGSDENKMÄLER

Die vier Kriegsdenkmäler sind Bauten, die die (bekannten und unbekannten) gefallenen Soldaten der italienischen und österreichisch-ungarischen Armeen beherbergen, unsere Freiheit symbolisieren und das Gedenken bewahren. Außerdem sind sie Mahnung dafür, dass sich solch sinnlose und unmenschliche Grausamkeiten nicht wiederholen dürfen.

SACRARI – KRIEGSDENKMÄLER

Kriegsdenkmal des Pasubio

„Unter den aufmerksamen Augen des Pasubio schlafen die unbesiegten Wächter im Schatten des Kreuzes in Frieden“

Das Kriegsdenkmal des Monte Pasubio liegt auf dem Vorgebirge des Colle di Bellavista in der Gemeinde Valli del Pasubio. Von diesem Ort in der Nähe des Passes Pian delle Fugazze (TR) kann man das wundervolle umliegende Panorama bewundern.

Die Arbeiten zum Ossarium wurden auf Initiative der Stiftung ‘3. November 1918 für die Kämpfer der 1. Armee’ 1920 mit der Maßgabe begonnen, die sterblichen Überreste der italienischen und österreichischen Soldaten aufzunehmen, die während des Krieges im Gebiet des Monte Pasubio gefallen waren. Eingeweiht wurde es am 29. August 1926. In seinem Innern liegen die sterblichen Überreste von 1.558 bekannten Soldaten, 3.400 unbekannten italienischen und 60 unbekannten österreichischen Soldaten.

Der Bau erhebt sich auf einem Felssporn, der das Val Leogra beherrscht. Der im rationalistischen Stil gehaltene hochwertige Bau mit quadratischem Grundriss passt sich harmonisch in die Berglandschaft ein. Der Entwurf geht auf den Architekten Ferruccio Chemello zurück, dekoriert wurde er von Tito Chini und Umberto Bellotto.

Der schlanke Turm erscheint wie eine abgeschnittene Pyramide, die auf einem breiten Unterteil ruht. Er ist 35 Meter hoch und weist im oberen Teil eine kreuzförmige Laterne auf, die aus ihm einen regelrechten Leuchtturm macht, der von Weitem erkennbar ist.

Das Denkmal besteht aus zwei Teilen: dem Ossarium und der Gedächtniskapelle.

Das Ossarium, das im Sockel des Turms eingerichtet wurde, besitzt in der Mitte eine Krypta und zwei konzentrische Gänge. In der Krypta sind die Überreste von 70 für ihre Tapferkeit ausgezeichneten Soldaten untergebracht. Hier ist auch die Leiche des Generals Guglielmo Pecori Giraldi beigesetzt, der vom 9. Mai 1916 an das Kommando über die Erste Armee innehatte. Im Gang der Krypta sind die sterblichen Überreste der bekannten und unbekannten Soldaten aufbewahrt.

Der Eingang zur Gedächtniskapelle liegt auf der gegenüberliegenden Seite des Monumentes, in südlicher Richtung. Die Gedächtniskapelle beherbergt eine Statue der unbefleckten Empfängnis sowie Kunstglasbilder und Fresken, die die Bilder heiliger Krieger zeigen. Von der Kapelle geht eine Treppe aus, die zu den oberen Stockwerken führt, wo sich das herrliche, den Turm umgebende Bergpanorama bewundern lässt.

SACRARI – KRIEGSDENKMÄLER

Kriegsdenkmal des Cimone

‘Begraben von einer feindlichen Mine, schlafen hier tausend Söhne Italiens’

Das Kriegsdenkmal des Monte Cimone erhebt sich nördlich der Gemeinde Tonezza del Cimone auf dem Gipfel des gleichnamigen Berges in einer Höhe von 1226 Metern ü. d. M. Von hier aus genießt man eine traumhafte Aussicht auf das angrenzende Tal.

Während des Krieges war dieser Gipfel lange Zeit umkämpft, weil er ein wertvoller Beobachtungspunkt mit Blick auf das Valle dell’Astico, gleichzeitig aber ein hervorragendes Bollwerk bildete, das hervorragend in die italienischen Stellungen eingebunden war. Von der österreichischen Geschichtsschreibung wurde er deshalb als „Gibraltar“ der alliierten Front bezeichnet.

Das Monument wurde nach dem Entwurf des Ingenieurs Thom Cevese gebaut, um den Infanteristen des I. Bataillons der 219. Infanteriebrigade Sele, die am 23. September 1916 bei der Explosion einer österreichischen Mine auf dem höchsten Punkt des Monte Cimone. zu Tode kamen, eine würdige Bestattung zukommen zu lassen. Eingeweiht wurde es am 28. September 1929 im Beisein des Kronprinzen Umberto I von Savoia auf dem südlichen Rand des Minenkraters. Bestattet wurden die – nicht identifizierten – Überreste von 1210 Männern, die auf dem Schlachtfeld gefunden worden waren.

Vom Platz, den der Krater gebildet hat, erhebt sich eine Treppe, die zum Denkmal führt. Dieses besteht aus einem quadratisch geformten Schrein, der auf allen Seiten offen ist. In der Mitte wurde als Altar ein Stein platziert, der bei der Explosion abgesprengt worden war und die Überreste der Soldaten schützt und bewacht. Eine orthogonale Basis über dem Schrein trägt das sehr steile, zylinderförmige Dach, das von einem eisernen Kreuz gekrönt wird.

An der Seite der von der Mine gerissenen Lichtung sind zwei Grabsteine sichtbar. Sie erinnern an den Ort, an dem die ersten Gräber des Friedhofs gegraben wurden, während ein anderer Gedenkstein auf dem Wanderweg, der vom Parkplatz zum Ossarium führt, der Kärntner Gebirgsschützen gedenkt, die ihr Leben in einer der zahlreichen Schlachten in diesem Teil der Hochebene verloren.

Eine interessante Kuriosität ist die Tatsache, dass das Kriegsdenkmal des Cimone der einzige Ort ist, von dem aus die anderen drei Gedenkstätten in der Provinz Vicenza zu sehen sind.

SACRARI – KRIEGSDENKMÄLER

Kriegsdenkmal von Asiago

‘Hier kommt keiner durch’

Ende Mai des Jahres 1916 kamen die österreichisch-ungarischen Soldaten bei ihrem Vormarsch in die Stadt Asiago, die die habsburgischen Truppen schwer beschädigten und plünderten. Nach Kriegsende wurde die Stadt wieder aufgebaut und unter der faschistischen Regierung als Ort für eines der größten Kriegsdenkmäler ausgewählt, die dem 1. Weltkrieg gewidmet sind.

Das Kriegsdenkmal von Asiago erhebt sich auf dem Colle di Leiten in 1.058 Metern Höhe ü.d.M. Entworfen wurde es vom venezianischen Architekten Orfeo Rosato, am Bau beteiligt waren die Bildhauer Montini und Zanetti.
Eingeweiht wurde es am 17. Juli 1938 im Beisein des Königs Vittorio Emanuele III. In sein Inneres wurden von den zahlreichen, über die Hochebene zerstreuten Kriegsfriedhöfen alle Überreste italienischer Soldaten überführt, während die sterblichen Überreste einiger österreichischer Soldaten Ende der Sechziger Jahre ins Ossarium gebracht wurden.

In seinem Innern ruhen fast 60 Tausend Soldaten, davon über 33.000 unbekannt.
Jüngst wurde am Eingang ein dreisprachiges Schild (auf Hebräisch, Italienisch und Deutsch) mit dem Davidstern aufgehängt, das daran erinnert, das unter den vielen Gefallenen auch Soldaten hebräischer Herkunft waren.

Die Gedenkstätte besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: im unteren Teil,der eine quadratische Basis mit einer Seitenlänge von 80 m hat, wurde die Krypta mit den Grabnischen der Gefallenen eingerichtet, die an den Wänden der axial verlaufenden Gänge angeordnet sind, während sich in der Mitte die achteckig geformte Votivkappelle befindet, deren Mauern die Überreste von zwölf Gefallenen bergen, welche für ihre Tapferkeit mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurden.

Der obere Teil der Krypta ist eine großflächige Terrasse, von der aus die sich weit ausdehnende, wunderschöne Hochebene von Asiago bewundert werden kann. Hierhin gelangt man über eine große, 35 Meter breite Treppe. Auf der Terrasse erhebt sich der grandiose vierflächige Triumphbogen im römischen Stil, der 47 Meter hoch ist und in der Mitte einen Votivbereich aufweist. An den Brüstungen der Terrasse wurden Pfeile angebracht, die die Orte anzeigen, an denen die Schlachten sowie die wichtigsten und tragischsten Auseinandersetzungen des 1. Weltkrieges stattfanden.

SACRARI – KRIEGSDENKMÄLER

Kriegsdenkmal von Cima Grappa

“Monte Grappa, Du bist mein Vaterland”

Das Kriegsdenkmal von Cima Grappa ist ein monumentaler Bau, der sich auf dem höchsten Punkt des Massivs in einer Höhe von 1.776 Metern ü. d. M. erhebt. Der ganze linear und geometrisch angelegte Bau, der 1935 nach dem Entwurf des Architekten Giovanni Greppi unter Mitarbeit des Bildhauers Giannino Castiglioni entstand, ruht imposant auf dem schroffen Grat des Gipfels.

Die Gedenkstätte ragt auf der Piazzale Cadorna auf, von der eine breite Treppe ausgeht. Gesäumt wird diese von fünf sich nach oben verjüngenden, halbkreisförmig-konzentrischen Bereichen. Die Treppe führt zum Gipfel, wo die Gedächtniskappelle und die Wallfahrtsstätte der Madonnina del Grappa stehen.

Im Innern des Baus ruhen die Überreste von 12.600 italienischen Soldaten, während sich im gegenüber liegenden Teil das österreichisch-ungarische Ossarium befindet, das die Überreste von 10.200 Soldaten birgt,

die vorher an verschiedenen Stätten des Massivs geruht hatten und nun an einem einzigen Ort vereint sind. Die beiden Monumente sind durch einen weißen Teppich aus Quadersteinen verbunden, die Via Eroica,die zwischen zwei Reihen von Gedenksteinen auf eine Länge von etwa 250 Metern bis zum Portale Roma verläuft. Auf diesen Steinen sind im Relief die Namen der Orte angegeben, an denen die wichtigsten Schlachten im Gebiet des Grappa ausgefochten wurden.