ERLEBNISSE
Museen und Festungen
ERLEBNISSE
Museen, Bewahrer der Erinnerung
Am Höhenweg AVGG liegen zahlreiche Museen, die dem Ersten Weltkrieg gewidmet sind und ein historisches Erbe aus Fundstücken und Bildern bergen, welche Begeisterte und ‘Retter’ durch Studium und Forschung zusammengetragen haben, um an Ereignisse zu erinnern, die das Gebiet, die Bevölkerung und die Landschaft tiefgreifend prägten.
Museum der Ersten Armee
Das Museum liegt neben dem Piazzale des Kriegsdenkmal Pasubio auf dem Colle Bellavista. Die Ausstellung konzentriert sich auf die Begebenheiten, die sich während des ersten Weltkriegs in diesem Gebiet ereignet haben, insbesondere an der Front der 1. Armee im Abschnitt des Pasubio.
In diversen Sälen und Umgebungen werden die Figuren von Männern und Frauen gezeigt, die auf verschiedene Weise mit dem Krieg verbunden sind, aber auch Waffen, Schützengräben und Gebirgsstellungen, militärische Transportmittel etc.
Museum des Ersten Weltkriegs in Tonezza
Das Museum befindet sich in der schönen Ortschaft Tonezza del Cimone und ist mit dem Projekt des Ökomuseums des ersten Weltkriegs verbunden. Es ist eine der Stätten, an denen Fundstücke aus dem Krieg sowie materielle und immaterielle Zeugnisse des geschichtlichen Erbes des auf dem Monte Cimone ausgefochtenen Ersten Weltkrieges aufbewahrt und gezeigt werden.
Im Innern sind Objekte ausgestellt, die von den Soldaten benutzt wurden, die Erzählung des Vertriebenen, Fotos und eine Reliefkarte, die die Situation der Frontlinien während des Konfliktes zeigt.
Museum des 1. Weltkrieges 1915-1918 in Canove di Roana
Das Museum liegt auf der Hochebene von Asiago und wurde im eindrucksvollen ehemaligen Zugbahnhof der Gemeinde Roana eingerichtet. Es birgt ein reichhaltiges Repertoire aus Kriegsfundstücken und Materialien, die aus der Gegend und aus privaten Kollektionen stammen.
Mit den Jahren wurden zahlreiche Gegenstände und Fundstücke geborgen. Über 5.000 Objekte und über eintausend Fotografien sind dokumentiert und katalogisiert.
Im Innern befinden sich ein Dokumentenarchiv, eine Fotothek und ein Verkaufs- und Buchladen.
Museum des Kriegsdenkmals
Im unteren Teil des Kriegsdenkmals von Asiago wurde in der Nähe des Eingangs zur Krypta ein Museum eingerichtet. Eingeteilt ist es in zwei Abschnitte, in denen viele der Relikte ausgestellt sind, die auf den Schlachtfeldern der Hochebene gefunden wurden, aber auch Dokumente und Fotografien aus der Zeit, die ein lebendiges Zeugnis der schweren und blutigen Kämpfe sind.
MECF – Ethnografisches Museum der Gemeinde Foza
Das Gemeindemuseum befindet sich im ehemaligen Rathaus von Foza, das nach dem Umzug der Gemeindeämter im Jahre 2009 restauriert und zu einem Museum umgewidmet wurde.
Das Museum birgt nicht nur Objekte und Dokumente. Vielmehr ist es ein dynamischer, erfahrbarer Ort, denn neben den Abschnitten, die dem 1. Weltkrieg und der Weidewirtschaft gewidmet sind, gibt es einen Kongresssaal, eine Lernwerkstatt und das touristische Informationsbüro von Foza.
Der Abschnitt des Ersten Weltkriegs befindet sich im zweiten Stock des Gebäudes, wo die Leiden der Soldaten und der Zivilbevölkerung, die Kampfhandlungen und die Verschiebungen der Kriegsfronten durch ausgestellte Objekte und Artefakte nacherzählt wird.
Museum Battaglia Tre Monti, Calà del Sasso, Denkmal Roberto Sarfatti
Das Museum liegt im Ortsteil Sasso di Asiago und behandelt drei Themen:
- Die Schlacht auf den drei Bergen Col del Rosso, Col d’Echele und Monte Valbella im Juni 1918;
- Die längste Treppe der Welt mit 4444 Kalksteinstufen, die als Calà del Sasso (‘calà’ bedeutet Abstieg) bezeichnet wird. Sie führt hinab ins Tal und endet in Valstagna;
- Das im Auftrag von Margherita Sarfatti von Terragni zum Gedenken an den Sohn Roberto Sarfatti errichtete Denkmal. Er war bei der Eroberung des Col d’Echele gefallen und mit der Tapferkeitsmedaille in Gold ausgezeichnet worden.
Kleines Museum ‘Roberto Favero’
Das Museum liegt im Hotel San Giovanni der Familie Favero in der Gemeinde Solagna auf dem Monte Grappa. Gewidmet ist es Roberto Favero, dem jungen Forscher und Sammler von Kriegszeugnissen, der sehr früh verstarb.
Der Bruder Luciano hat sein Wirken fortgeführt und eine Sammlung von Fundstücken aus dem 1. Weltkrieg zusammengestellt. In diesem kleinen Museum sind Erinnerungsstücke aller Art und aller Truppen katalogisiert und ausgestellt, die auf den Schlachtfeldern des Monte Grappa und auf den Colli Alti gefunden wurden.
Caserma Milano
Sie wurde während des Krieges erbaut und beherbergte die Leute, die am Bau der Straßen und der Festung des Monte Grappa mitwirkten. An die Felsen gelehnt, ermöglichte sie es den Bewohnern, über einen Stollen direkt die Galleria Vittorio Emanuele III zu erreichen. Dieser Stollen gestattete den völlig sicheren Durchgang der Truppen und des Personals. Der Hauptteil dessen, was während des Konfliktes die “Caserma Milano” war, beherbergt heute ein gut geführtes Museum. Es präsentiert zahlreiche Relikte, die auf dem Grappa-Massiv wiedergefunden wurden, Fundstücke, die aus privaten Schenkungen stammen und eine Abfolge von Tafeln, die in die Geschichte der wichtigsten Kriegsereignisse einführen, welche sich auf dem Grappa und seinen Ausläufern abgespielt haben.
ERLEBNISSE
Festungen, unzerstörbare Zeugnisse
Die Festungen sind militärische Bauten, die als Verteidigungswerke konzipiert waren und Zeugnisse des ersten Weltkrieges sind. In ihrem Innern herrscht eine besonders suggestive, beschwörende Atmosphäre, die die tragischen Ereignisse des vergangenen Jahrhunderts ans Licht bringen. Einige Festungen sind restauriert, werden als Museum genutzt und beherbergen Dokumente, Fotografien und andere Zeugnisse des Krieges.
Festung Maso
Die Festung ist ein mächtiger Komplex aus steinernen Kasematten und das erste Beispiel für eine gepanzerte italienische Festung im Gebirge. Sie liegt im Alta Val Lèogra im Gemeindegebiet von Valli del Pasubio und sollte die Heerstraße versperren, die von Rovereto über das Vallarsa und den Pian delle Fugazze in das Val Lèogra nach Schio führt.
Wegen der Lage, in der er mit Artillerie schwer erreichbar war, wurde der Bau von seiner Hauptfunktion entbunden, entwaffnet und für die gesamte Dauer der Strafexpedition als Pulverkammer und Munitionsdepot für die Truppen der auf dem Pasubio eingesetzten 1. Armee genutzt.
Forte Enna
Die Festung liegt auf dem Monte Enna zwischen den Gemeinden Valli del Pasubio und Torrebelvicino. Bergrücken kontrollieren zu können, der zwischen dem Colletto di Posina und dem Colle Xomo den Monte Novegno mit dem Pasubio-Massiv verbindet.
Das Werk gehörte zum Verteidigungswall Agno-Assa, verlor aber mit dem Vormarsch der österreichisch-ungarischen Truppen seine strategische Bedeutung, sodass es entwaffnet und verlassen wurde.
Im Gebäude sind noch die Räume erkennbar, die für die diversen Funktionen genutzt wurden. Einen Besuch wert ist dieser Ort auch wegen des wundervollen Ausblicks, den er über den gesamten Alpenbogen von den Kleinen Dolomiten bis zum Pasubio bietet.
Forte Campomolon
Das Militärgebäude erhebt sich in einer Höhe von 1853 Metern ü.d.M. auf dem Gipfel des gleichnamigen Berges und bildete die vorgeschobene Verteidigungsspitze des Verteidigungswalls Agno-Assa und Agno-Posina. Es liegt auf dem Grenzkamm zwischen den Hochebenen dei Fiorentini und von Tonezza gegenüber den österreichisch-ungarischen Festungen Sommo Alto und Dosso delle Somme. Der Bau wurde 1912 begonnen, aber niemals fertiggestellt, weil die österreichisch-ungarischen Truppen, als sie die Festung erreichten, die Italiener dazu zwangen, sie zu verlassen und in die Luft zu sprengen.
Die jüngste Restauration ermöglicht es, das Gewölbe der Gallerie und die Freifläche zu bewundern, die für die 149-mm-Kannonen bestimmt war.
Forte Corbin
Die Festung von Punta Corbin war italienisch. Sie liegt in der Nähe der Gemeinde Treschè Conca auf einem Felsvorsprung über dem Valle dell’Astico. Wegen ihrer Lage hinter der Front wurde sie nur kurz genutzt. Später wurde sie während der Strafexpedition von den Österreichern besetzt. Nach dem Rückzug der Gegner fiel sie wieder in die Hände der italienischen Truppen und wurde bis zum Ende des Krieges als Beobachtungspunkt genutzt.
Sie ist die größte und am weitesten verzweigte Festung der Hochebene von Asiago. Nach einer sorgfältigen Restauration wurde in ihrem Innern ein Museum eingerichtet, in dem Kriegsrelikte, Fotos aus der damaligen Zeit und historische Dokumente ausgestellt sind.
Forte Campolongo
Die Kriegsfestung liegt an der Felswand, die auf dem gleichnamigen Gipfel in der Gemeinde Rotzo 1720 Meter ü.d.M. über dem Val d’Astico hängt. Zusammen mit den Festungen Corbin und Verena gehörte sie zur Verteidigungslinie Agno-Assa, III. Abschnitt Asiago, und bildete eine der modernsten und bedeutendsten Werke der italienischen militärischen Baukunst. Das Gebäude hatte eine strategische Lage direkt gegenüber der österreichischen Festungslinie.
Während des Konfliktes wurde es schwer beschädigt und verlor fast seine gesamte Feuerkraft, wurde zerstört und von den feindlichen Truppen besetzt.
Forte Verena
Die Festung liegt in der Gemeinde Roana und wurde von den österreichisch-ungarischen Truppen als „Beherrscher der Hochebene” angesehen: wegen ihrer Lage auf 2.015 Metern ist sie die höchste aller Festungen und gestattet eine Rundumsicht auf die Hochebenen von Asiago, Vezzena und Lavarone.
Sie gehörte zum Verteidigungswall Agno-Assa, Abschnitt III Asiago. Ihre Hegemonie war jedoch nur von kurzer Dauer, weil sie von den feindlichen Truppen angegriffen und deshalb verlassen und als Beobachtungspunkt genutzt wurde. Während der “Strafexpedition” fiel sie in die Hände der österreichisch-ungarischen Truppen, wo sie bis zum Kriegsende verblieb.
Forte Interrotto
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut, war es eigentlich eine Militärkaserne, die ganz aus Naturstein gebaut wurde und auf dem gleichnamigen Berg über dem Ort Camporovere liegt.
Sie wurde beim Ausbruch des ersten Weltkrieges zur Verteidigung der italienischen Grenze gegen das österreichisch-ungarische Kaiserreich teilweise befestigt. Während des Krieges wurde sie als Punkt für die Beobachtung der angrenzenden Gebiete genutzt und erlitt schwere Schäden. In jüngster Zeit wurde das gesamte Gebäude für die erneute Nutzung umgebaut und das umliegende Gebiet saniert.
Forte Lisser
Die Festung liegt im Gemeindegebiet von Enego auf dem Berg, von dem sie ihren Namen hat. Es ist ein großes zweistöckiges Gebäude mit einer Küche, einem Lebensmittellager, Latrinen, Pulverkammer, Stromgenerator, Belüftungsanlage, Heißluftanlage zur Beheizung, großen Becken für das Auffangen von Wasser, Schlafsälen für die Truppe und die Offiziere. Außen befand sich ein Graben.
Das Werk gehörte zum Verteidigungswall Brenta-Cismon, der bei einem feindlichen Angriff den Zugang zum östlichen Valsugana verwehren sollten.
Dank der jüngsten Restauration kann man die Architektur bewundern, das Innere besichtigen und zu den Kuppeln hinaufsteigen, von denen man einen wundervollen Panoramablick genießt.
“… il forte Verena con due
colpi squillanti,
metallici, laceranti,
che attraversavano
il cielo azzurro,
intona l’inno di guerra.
A distanza di pochi secondi,
rispondono, da lontano,
i cannoni di Campolongo
e Cima Corbin …”
Dal Diario dello sbarramento
Agno Assa / Agno Posina